Superfoods haben es geschafft, sie sind nicht wie die meisten Food Trends wieder verschwunden, sondern standfest geblieben. Nach wie vor werden Superfoods von vielen Menschen bewusst gewählt, um sich und dem eigenen Körper etwas Gutes zu tun. Mittlerweile wächst aber zudem das Bewusstsein für den Kauf und Konsum von regionalen Lebensmitteln. In diesem Beitrag möchte ich diese zwei Philosophien verbinden und dir aufzeigen, welche regionalen Superfoods als Alternative zu den bekannten exotischen es gibt. Ebenso erkläre ich dir, was diese Lebensmittel so gesund macht und was ein Superfood überhaupt ist.
Was ist ein Superfood?
Ein Superfood ist ein Lebensmittel mit einer besonders hohen Nährstoff- und Vitalstoffdichte. Das bedeutet, dass sich auf kleinster Menge ganz viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe oder essentielle Fett– und Aminosäuren befinden, die uns in unterschiedlicher Weise das Leben erleichtern. Man könnte also sagen: „klein aber oho“.
Exotische Superfoods und deren regionale Alternativen
Als vor ein paar Jahren der Superfood Trend in Österreich ankam, sprach man in diesem Zusammenhang vor allem über Goji Beeren, Chia Samen, Quinoa, Avocado, Kokosprodukte oder Matcha Pulver. Ohne Zweifel sind diese Lebensmittel Superfoods, die tatsächlich sehr gesund für uns sein können. Mittlerweile weiß man aber, dass die importierten Superfoods oft gar nicht so super sind. Chia Samen und Goji Beeren können mit Pestiziden belastet sein und der Avocado Boom lässt Regenwälder schrumpfen. Zudem ist der lange Transport dieser exotischen Lebensmittel sehr kostspielig und auch nicht nachhaltig. Warum also nicht Superfoods in unserer Region suchen, die keine langen Transportwege haben, biologisch angebaut werden und zudem wesentlich günstiger sind.
Im Folgenden möchte ich dir in Zusammenarbeit mit Ja! Natürlich die bekanntesten exotischen Superfoods und die regionalen Alternativen vorstellen, die ähnliche Nährwerte aufweisen.
a) Mandel & Kokosnuss
Exotisches Superfood | Regionale Alternative |
Kokosprodukte (Kokosöl, Kokosmehl, etc.), Mandeln, nicht europäische Nüsse & Saaten | Hanfsamen, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Walnüsse, Haselnüsse, etc. |
Ich liebe Kokosprodukte wie Kokosmilch, Kokosöl oder Kokosmehl. Auch Nüsse, Saaten und Mandeln (sowie die ganzen Erzeugnisse davon wie Mandelmehl oder Mandelmus) dürfen in meiner Küche nicht fehlen. Alle diese Lebensmittel stecken voller wertvolle Fette und Proteine, weshalb sie immer ein idealer Fleischersatz für Veganer und Vegetarier sind. Die enthaltenen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren dienen zum einen als Sättigung, sie sind Geschmacksträger und zudem gut für unsere Gesundheit (zb. entzündungshemmend). Auch die Fülle an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien machen Nüsse und Kerne so gesund und „super“.
Dennoch ist auch hier wieder ein bewusster Umgang gefragt. Zum einen solltest du nur Nüsse und Mandeln kaufen, die in Europa angebaut werden (zb. Spanien oder Italien). Doch auch in Österreich gibt es eine Vielzahl an Nüssen und Saaten wie Hanfsamen, Walnüsse, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne. Bei Ja! Natürlich gibt es seit kurzem sogar ein Bio-Hanfmehl, das aus österreichischen Hanfsamen hergestellt wird. Dieses low carb Mehl eignet sich hervorragend für alle meine pikanten aber auch süßen low carb Teig Rezepte. Auf dem Blog von Ja! Natürlich findest du zudem meine Rezepte für ein low carb Hanfbrot und süße low carb Hanf-Waffeln mit Bratapfeltopping.
b) Quinoa & Amaranth
Exotisches Superfood | Regionale Alternative |
Quinoa & Amaranth | Hirse & Buchweizen aus Österreich |
Quinoa und Amaranth sind Pseudogetreide, also Samen eines Getreides. Beide Sorten werden aber meist aus Südamerika importiert, weshalb der CO2-Fußabdruck recht hoch ist.
Pseudogetreide sind von Natur aus glutenfrei und deutlich nähreicher als normales Getreide wie Weizen, Dinkel und Co. Wusstest du aber, dass österreichische Hirse fast genau die gleichen Nährwerte aufweist als Quinoa. Beide sind zwar sehr kohlenhydratreich, besitzen aber auch eine große Portion Eiweiß, reichlich Magnesium und Eisen. Das gleiche gilt für Buchweizen. Greife also bevorzugt zu den österreichischen Superfoods Hirse und Buchweizen. Beides kannst du in Bio Qualität von Ja! Natürlich finden.
c) Goji Beere
Exotisches Superfood | Regionale Alternative |
Goji Beeren | Ribisel, Himbeere, Heidelbeeren, und andere Beeren |
Wer liebt sie nicht – Beeren: In ihnen schlummern ungeheure Kräfte, wie Antioxidantien, Vitamine und Mineralstoffe. Zudem sind sie das zuckerärmste Obst, das man finden kann.
Statt Goji Beeren kannst du also getrost zu regional wachsende Beeren aus dem Wald, eigenen Garten oder Supermarkt, greifen. Ob Himbeeren, Brombeeren, schwarze und rote Ribiseln, Stachelbeeren oder Heidelbeeren, alle diese Beeren in guter Qualität sind echte Superfoods.
Ribiseln enthalten zum Beispiel dreimal so viel Vitamin-C wie eine Zitrone. Darüber hinaus besticht die süß-säuerliche Beere mit einem sehr hohen Kaliumgehalt. Himbeeren wiederrum sind besonders reich an Eisen, Provitamin A, Vitamin B (B1, B2, B6), Kalzium, Kalium, Magnesium und Folsäure.
Was die Himbeere aber zum wirklichen Superfood macht, ist sogar medizinisch erforscht: die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, Anthocianidine und Ellagsäure, hemmen die Krebsbildung!
Im Winter greifst du am besten zu tiefgefrorene Beeren die du entweder selber im Sommer eingefroren hast oder im Supermarkt (bestenfalls in Bio Qualität) gekauft hast.
d) Chia Samen
Exotisches Superfood | Regionale Alternative |
Chia Samen | Leinsamen aus Österreich |
Leinsamen aus Österreich sind nicht nur wesentlich günstiger als Chia Samen, sie sind auch mindestens genauso „super“. Wusstest du, dass es goldene und braune Leinsamen gibt? Goldene schmecken leicht nussig. Aus beiden Sorten lässt sich das bekannte und ebenfalls super gesunde Leinöl und das low carb Leinsamen- und Goldleinmehl gewinnen.
Leinsamen und die Produkte davon bestehen zu 60% aus Omega-3-Fettsäuren und enthalten zudem über 20 g Eiweiß pro 100 g. Darüber hinaus liefern sie viele Antioxidantien und Ballaststoffe. Ebenso stecken sie voller B-Vitamine, Vitamin A und Vitamin E, sowie den Mineralstoffen Zink, Kalzium, Kalium, Mangan, Selen, Eisen und Magnesium.
Aufgrund der reichlich enthaltenen Ballaststoffe werden Leinsamen sehr gerne bei Verdauungsproblemen eingesetzt. Geschrotet oder sogar gemahlen wirken sich Leinsamen zusätzlich positiv auf den Hormonhaushalt des Körpers aus.
Wer dennoch nicht auf Chia Samen verzichten möchte, findet im Sortiment von Ja! Natürlich auch heimischen Bio-Chia. Der Ja! Natrülich Bio-Chia stammt erstmals aus Österreich – genauer gesagt aus den Regionen Wiener Becken und Neusiedlersee, womit lange Transportwege vermieden werden. Die Chiasamen sind natürlich gentechnikfrei und werden ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln herangezogen.
e) Matcha, Kurkuma & Ingwer
Exotisches Superfood | Regionale Alternative |
Matcha, Kurkuma & Ingwer | Kamille, Brennnessel, Löwenzahn, Hagebutte,… |
Nicht nur geschmacklich, auch wegen der tollen Inhaltsstoffe liebe ich Ingwer und Kurkuma. Auch Matcha wird von vielen sehr gerne als Matcha Latte oder Tee getrunken. Alle diese exotischen Superfoods dürfen, in hoher Qualität (am besten aus biologischem Anbau) weiterhin in deiner Küche eingesetzt werden. Dennoch kannst du hin und wieder auch auf regionale Alternativen wie Kamille, Brennnessel, Löwenzahn, Holunder oder Hagebutte zurück greifen. Denn diese Wildkräuter wachsen nicht nur in den heimischen Wiesen, sondern sind zudem kostenlos für jedermann zugänglich. Gehe einfach mit offenen Augen durch den Wald oder ein unberührtes Feld, dort findest du eine Vielzahl an essbaren Wildkräutern, die allesamt Superfoods sind.
Kamillentee wirkt beispielsweise beruhigend, Löwenzahn– und Hagebuttentee unterstützen die Verdauung und gegen hohen Blutdruck hilft z.B. Holunder.
Vor allem die Brennnessel ist eines jener Wildkräuter, das viel zu wenig Aufmerksamkeit von uns bekommt. Wir kennen sie eher als unliebsame Zeitgenossen, die beim Spaziergang durch Wald und Wiese scheinbar nur darauf warten, dass man sie versehentlich streift. Alles an der Heilpflanze ist verwertbar, sowohl Wurzeln und Stängel, als auch Samen und Blätter. In der Volksmedizin werden Brennnesseln zur Entschlackung und Entgiftung angewendet. Sie regt den Stoffwechsel an und reinigt Leber und Galle. Was viele nicht wissen: In Brennnesseln steckt je nach Art 2-4x mehr Eisen als in vergleichbaren Mengen an Rindfleisch und doppelt so viel wie in Spinat. Zudem liefert Brennnessel eine große Portion Calcium, Vitamin C, Vitamin A, Kalium, Magnesium und Natrium auf.
Ja! Natürlich ist es bereits vor einigen Monaten gelungen, heimischen Bio-Ingwer und –Kurkuma anzubieten. Die sehr saisonal begrenzten Exoten werden im Herbst geerntet, dann heißt es zugreifen, solange der Vorrat reicht.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Ja! Natürlich.