Blähbauch, Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen – oder doch alles auf einmal? Jemand, der an einem Reizdarm leidet, weiß, was es bedeutet, tagtäglich mit diesen Symptomen umgehen zu müssen. Es wird geschätzt, dass etwa 20% der westlichen Bevölkerung am Reizdarmsyndrom leidet. Höchste Zeit also, das Tabuthema anzusprechen! In diesem Beitrag erkläre ich dir, was ein Reizdarm überhaupt ist, wie er diagnostiziert wird und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.

Ich selbst leide seit Jahren (wahrscheinlich schon mein Leben lang) unter dem Reizdarmsyndrom und bin über eine lange Zeit von Arzt zu Arzt gelaufen, um überhaupt erstmal eine Diagnose zu bekommen. Viele Ärzte wissen nach wie vor nicht, wie man einen Reizdarm diagnostiziert bzw. behandelt. In diesem Beitrag möchte ich dir also auch Tipps aus meiner persönlichen Erfahrung mit auf den Weg geben, damit du schneller Hilfe findest.

Inhaltsverzeichnis

Reizdarm

Was ist ein Reizdarm?

Ein Reizdarmsyndrom (RDS) oder im Fachjargon auch IBS (Irritable Bowel Syndrome) genannt, ist eine der am häufigsten vorkommende Funktionsstörung des Magen-Darm-Traktes, wobei die Beschwerden von Patient zu Patient unterschiedlich ausgeprägt sind. Diese können von Bauchkrämpfen über Blähbauch bis hin zu Durchfall oder Verstopfung reichen. In der üblichen Routinediagnostik kann keine Ursache dafür gefunden werden. 

“Mit Ihrem Darm ist alles in Ordnung” – viele Betroffene bekommen Sätze wie diese von den Ärzten zu hören, was grundsätzlich ein positives Zeichen ist. Tatsächlich ist aber gar nichts in Ordnung: Oft haben Reizdarmpatienten so starke Schmerzen und Symptome, dass es zu deutlichen Einschränkungen in der Lebensqualität kommt. Ein Reizdarmsyndrom ist nicht gefährlich, aber dennoch sehr belastend. Jede Altersgruppe kann von einem Reizdarmsyndrom betroffen sein, wobei es meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr diagnostiziert wird. Frauen leiden doppelt so häufig darunter als Männer.

Ich leide seit langer Zeit an einem Reizdarm, konnte diesen aber erst vor 6-7 Jahren durch die Hilfe einer tollen Ärztin erkennen. Leidest du auch einem Reizdarm und möchtest deine Ernährung bestmöglich drauf abstimmen? Dann buche doch ein individuelles Coaching bei mir. Dabei kann ich voll und ganz auf deine Probleme und Ziele eingehen und dir meine ganzen Tipps und Tricks rund um den Reizdarm verraten.

Die Auslöser des Reizdarmsyndroms

Wissenschaftler und Mediziner haben verschiedene Theorien erstellt, die die Ursachen des RDS erklären sollen. Ob es tatsächlich eine bakterielle Infektion des Magen-/Darmtraktes, eine Störung der Immunfunktion im Verdauungstrakt oder eine Fehlregulation der Darmperistaltik ist, ist noch ungeklärt. Oft besteht eine Fehlbesiedelung des Darms, wobei gute Bakterien, die bei der Verdauung helfen, in der Minderzahl sind, wohingegen gasbildende im Übermaß zu finden sind.

Wie diagnostiziert man einen Reizdarm?

Ein Reizdarm kann bis dato nur über das Ausschlussverfahren diagnostiziert werden. Es werden zuerst alle möglichen Erkrankungen, die den Verdauungstrakt betreffen, wie zum Beispiel chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Tumore, leaky gut, Zöliakie oder andere Allergien und Unverträglichkeiten, ausgeschlossen, bevor die Diagnose Reizdarm gestellt werden kann. 

Ärzte diagnostizieren ein RDS, wenn folgende 3 Punkte erfüllt sind:

  1. chronisch (länger als 3 Monate) anhaltende typische Beschwerden (Bauchschmerzen, Blähungen), die mit einer deutlichen Veränderung des Stuhlgangs (Durchfall, Verstopfung, Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung) einhergehen
  2. deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität
  3. Voraussetzung ist, dass keine für andere Krankheitsbilder charakteristische Veränderungen vorliegen, die für diese Beschwerden verantwortlich sind.

Symptome bei Reizdarm

Es gibt ein großes Spektrum von typischen Beschwerden bei RDS, die von Fall zu Fall unterschiedlich ausgeprägt sein können. Oft verstärken Stress, Alkohol, bestimmte Lebensmittel oder große Essensportionen die Symptome zusätzlich. 

  • Durchfall oder Verstopfung (nicht selten auch im Wechsel)
  • (massiver) Blähbauch/ Blähungen 
  • Bauchschmerzen/ Krämpfe (auch in den Rücken ausstrahlend)
  • das Gefühl, von einem nicht vollständig entleerten Darm
  • Sodbrennen, Aufstoßen
  • übermäßige Darmgeräusche

Aufgrund der Symptome ziehen sich Reizdarm-Patienten oft sozial zurück und meiden die Gesellschaft anderer, was mitunter eine deutliche Einschränkung des Soziallebens bzw. der Lebensqualität bedeutet. Betroffene haben zudem eine erhöhte Anfälligkeit für Depressionen und Angsterkrankungen. 

10 Tipps, die bei Reizdarmsyndrom helfen

Vorweg: Es gibt beim Reizdarmsyndrom keinen allgemein gültigen Therapieansatz. Jeder Patient hat unterschiedliche Symptome und unterschiedliche Auslösefaktoren. Für Betroffene ist es daher wichtig, den eigenen Körper genau zu beobachten und kennenzulernen, um Reaktionen auf bestimmte Situationen und Lebensmittel deuten zu können. 

Auf jeden Fall sollte aber eine gründliche medizinische Untersuchung erfolgen, um schwerwiegende Erkrankungen, die oft ein ähnliches Beschwerdebild hervorrufen können, auszuschließen. Bei anhaltenden Symptomen solltest du also keinesfalls selbst einen Reizdarm diagnostizieren, sondern immer den Arzt deines Vertrauens aufsuchen.

Ich leide seit langer Zeit an einem Reizdarm, konnte diesen aber erst vor 6-7 Jahren durch die Hilfe einer tollen Ärztin erkennen. Leidest du auch einem Reizdarm und möchtest deine Ernährung bestmöglich drauf abstimmen? Dann buche doch ein individuelles Coaching bei mir. Dabei kann ich voll und ganz auf deine Probleme und Ziele eingehen und dir meine ganzen Tipps und Tricks rund um den Reizdarm verraten.

1) Führe ein Tagebuch

Es ist sinnvoll, Beschwerden sowie die Ernährung in einer Art Tagebuch festzuhalten. Auch Stress und andere Einflussfaktoren sollen notiert werden. So kannst du Zusammenhänge erkennen und gegebenenfalls Auslöser erkennen. Dieses Tagebuch ist dann auch sehr hilfreich, wenn du zu Punkt 2 übergehst…

2) Suche dir einen Heilpraktiker

Viele Ärzte wissen oft gar nicht, wie sie mit einer Reizdarmdiagnose umgehen sollen. Es gibt aber mittlerweile viele Heilprakter, die sich auf diese Thematik spezialisiert haben und dir ganzheitlich und langfristig helfen können. Recherchiere hier einfach einmal im Internet. Ich persönlich fühle mich bei Alexandra Meiler (ist in München, macht aber auch alles via Zoom oder Anruf) seeeehr gut aufgehoben und beraten. Sie hat sich auf Frauen- und Kindergesundheit spezialisiert und arbeitet ganzheitlich.

Übersicht ihrer gängigen Therapiemethoden in der Naturheilpraxis:

  • Kräuter– und Pflanzenheilkunde (Phytotherapie)
  • Aromatherapie (z.B. individuelle Zubereitungen nach Aromatogramm)
  • Natürliche Hormontherapie
  • Mikrobiologische Therapie
  • Orthomolekulare Medizin (Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente)
  • Ernährung
  • Ordnungstherapie
  • Hydrotherapie

3) Innere Ruhe finden

Probiere Entspannungsmethoden wie Meditation, Autogenes Training oder Yoga. Innerliche Ruhe und Ausgeglichenheit können Beschwerden entgegenwirken.

4) Mit pflanzlichen Wirkstoffen gegen Reizdarm

Pfefferminz-, Lavendel- oder Kümmelöl sowie Fenchel, Anis, Kamille oder Melisse haben eine beruhigende Wirkung auf den Blähbauch und wirken nicht nur in der Akutphase, sondern können auch langfristig eingenommen werden.

5) Ballaststoffreiche Lebensmittel bei Verstopfung

Wer unter Verstopfung leidet, sollte es mit ballaststoffreichen Lebensmitteln probieren. Leinsamen, Flohsamenschalen und Weizenkleie bringen die Verdauung in Schwung! Vorsicht ist geboten, da Ballaststoffe auch zu Blähungen führen können. Unbedingt reichlich Wasser dazu trinken!

6) Bewegung und frische Luft bei Reizdarm

Das Allheilmittel: Bewegung. Gerade in der Akutphase können gemütliche Spaziergänge an der frischen Luft oder sanfte Yoga-Übungen auf der Matte, Krämpfe und Blähungen lindern und innerlichen Stress reduzieren.

7) Psychotherapie und Darmhypnose

Da Darm und Hirn immer nur im Zusammenspiel funktionieren, ist es durchaus auch von Relevanz, die Psyche mit in die Behandlung einzubeziehen. Eine sogenannte Darmhypnose ist Teil der Therapie und zeigt in etwa 70% Erfolg.

8) Langfristige Ernährungsumstellung bei Reizdarm

Um die Beschwerden dauerhaft in den Griff zu bekommen, hilft es bei manchen, eine sogenannte Low Fodmap Diät umzusetzen. Mir persönlich hat es nicht geholfen, anderen aber schon. Ich würde es an deiner Stelle also einfach ausprobieren. Was das genau ist, erfährst du in DIESEM Beitrag.

Ich leide seit langer Zeit an einem Reizdarm, konnte diesen aber erst vor 6-7 Jahren durch die Hilfe einer tollen Ärztin erkennen. Leidest du auch einem Reizdarm und möchtest deine Ernährung bestmöglich drauf abstimmen? Dann buche doch ein individuelles Coaching bei mir. Dabei kann ich voll und ganz auf deine Probleme und Ziele eingehen und dir meine ganzen Tipps und Tricks rund um den Reizdarm verraten.

9) Probiotische Lebensmittel und Präparate

Probiotische Lebensmittel enthalten gute Darmbakterien, die die Darmflora stärken, indem sie die bereits vorhandenen, guten Bakterienstämme füttern. Diese halten die schlechten Darmbakterien dann in Zaum. Zu ihnen zählen beispielsweise Sauerkraut, Joghurt, Kefir und einige Sorten Käse.

Besteht ein Ungleichgewicht bzw. nehmen die schlechten Überhand, reichen Lebensmittel nicht mehr aus und ich rate dir die zusätzliche Einnahme eines Probiotikums.

Ich selbst nehme seit Jahren zusätzlich Probiotika ein, um meine guten Darmbakterien zu unterstützen. Mittlerweile gibt es sogar spezielle Produkte für Reizdarm Patienten. Man weiß nämlich nun schon, dass uns ein bestimmter Bakterienstamm fehlt bzw. dieser zu gering vorhanden ist, der unseren Darm bei Stress schützt. Deshalb reagieren wir Reizdarmpatienten bei Stress mit Blähungen, Durchfall, Verstopfung, oder ähnlichem. Ich verwende seit kurzem, auf Rat meiner Heilpraktikerin, das Innovall® RDS. Es gibt aber auch andere, ähnliche Präparate in der Apotheke.

Verbesserung kann man erst nach ca. 2-3 Monaten erwarten. Eine dauerhafte Einnahme von mindestens 6 Monaten ist bei jedem Probiotikum unerlässlich, damit sich das Mikrobiom richtig aufbauen kann.

10) Mit Intervallfasten gegen Reizdarm

Intermittierendes Fasten kann gegen Reizdarm helfen und Beschwerden deutlich lindern, da der Darm durch die lange Fastenphase mehr Zeit hat zu regenerieren. Ich persönlich habe mit Intervallfasten (18:6) meinen Reizdarm so gut wie eliminieren können und habe deshalb auch einen eigenen Beitrag mit meiner Erfahrung dazu geschrieben.

Wenn du mehr über Intervallfasten und deren positive Auswirkungen wissen möchtest, lies doch mal hier rein.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag zeigen, welchen Leidensdruck es bedeutet, unter einem Reizdarmsyndrom zu leiden, wie es diagnostiziert wird und welche Therapiemöglichkeiten die Beschwerden lindern können.

Bitte vergiss nicht: Dieser Beitrag ersetzt KEINEN ärztlichen Rat! Bei anhaltenden Problemen und Fragen, wende dich bitte unbedingt an den Arzt deines Vertrauens! Weiters: Alle enthaltenen Empfehlungen sind unbezahlt und auch ohne Auftrag. Es handelt sich hier lediglich um meine persönlichen Tipps, da ich selbst schon sehr lange mit dieser Thematik zu tun habe.

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