Ich bin mittlerweile 31 Jahre alt und habe tatsächlich bis vor 2 Jahren noch nie in meinem Leben Grünkohl gegessen, schon gar nicht Kale Chips. Zumindest nicht das ich wüsste 😉 Man findet Grünkohl zum einen sehr selten in einem Supermarkt, zum anderen ging ich bis dato davon aus, dass dieses heimische Herbst- & Wintergemüse sehr bitter schmeckt. Richtig zubereitet, zum Beispiel als knusprige Kale Chips, ist Grünkohl aber alles andere als bitter.
Grünkohl Saison, Geschmack & Lagerung
Die Ernte dieses typischen Wintergemüses richtet sich an einen ganz bestimmten Witterungszustand: Der erste Frost! Denn erst durch ein paar Tage im kalten, gefrorenen Boden kann Grünkohl seinen tollen herb-süßlichen Geschmack entfalten. Davor geerntet schmeckt er sehr bitter. Nachdem ich Grünkohl in meinem Kelomat (= Schnellkochtopf) gedämpft habe, kostete ich ihn das erste Mal. Ich war komplett von den Socken und lief sofort zu Sean um ihn auch probieren zu lassen. Ich fragte ihn „an was erinnert dich der Geschmack“. Er meinte sofort „BROKKOLI“. Genau so ging es mir auch…
Für mich schmeckt gedämpfter Grünkohl tatsächlich wie Brokkoli, nur etwas süßer und intensiver. ”GENIAL“, dachte ich mir! Doch mehr zur Zubereitung weiter unten.
Erhältlich ist Grünkohl bis etwa März. Ein Frischemerkmal von Grünkohl ist, dass seine Blätter quitschen, wenn du sie aneinander reibst. Lagere Grünkohl frisch gekauft im Gemüsefach deines Kühlschranks oder im kühlen Keller. Dort bleibt er für ca. 1 Woche frisch. Du kannst frischen und auch blanchierten Grünkohl ohne Probleme einfrieren.
Grünkohl als Superfood
Nicht ohne Grund gilt Grünkohl in Amerika bereits seit Jahres als gesundes Superfood. Als Superfood bezeichnet man jene Lebensmittel, die eine sehr hohe Nährstoffdichte besitzen. Das bedeutet, dass sie pro Kalorien einen sehr hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen enthalten.
Ein Superfood beinhaltet eine überdurchschnittlich hohe Konzentration an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
Alle Kohlarten sind sehr gesund. Grünkohl weißt aber besonders viele Antioxidantien, Mineralstoffe (Eisen, Kalzium, Magnesium) und Vitamine (A, C, E, K) auf.
Grünkohl richtig zubereiten
Bei der Zubereitung von Grünkohl gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten.
1. Zupfe die Blätter vom Strunk und wasche diese danach unter fließend kaltem Wasser
2. Blanchiere Grünkohl (oder verwende einen Schnellkochtopf) für ca. 3-4 Minuten in köchelndem Salzwasser um alle Bitterstoffe zu entfernen. Danach in kaltem Wasser abschrecken und weiter verarbeiten.
3. Nach dem Blanchieren das Wasser ausdrücken, Blätter hacken und den Grünkohl dann zb. in Schmalz mit Zwiebeln anbraten. Mit einem Schuss Gemüsebrühe ablöschen und für ca. 15 Minuten köcheln lassen.
4. Grünkohl kann auch roh verarbeitet werden. In Amerika verendet man ihn gerne für grüne Smoothies, Salate oder für gesunde KALE CHIPS (Rezept siehe unten).
Knusprige Kale Chips aus Grünkohl
Zutaten
- 500 g Grünkohlblätter
- 3 EL Olivenöl oder Sesamöl
- 2 TL Salz
- Gewürze deiner Wahl (optional)
Anleitungen
- Heize den Backofen auf 130 °C Umluft vor. Zupfe die Grünkohlblätter vom harten Stiel ab und wasche sie unter fließendem Wasser. Danach mit einem Geschirrtuch abtrocknen oder in eine Salatschleuder gebe.
- Gib die Blätter dann in eine Schüssel und mariniere sie mit Olivenöl. Belege 2 Backbleche mit Backpapier, verteile die Grünkohlblätter gleichmäßig darauf und bestreue sie großzügig mit Salz.
- Backe die Grünkohlchips nun für ca. 20-25 Minuten bei 130 °C Umluft, bis diese knusprig aber nicht verbrannt sind. Nach dem Abkühlen in einem Papiersackerl lagern.