Stillen ist wieder in, und das ist gut so. Es gibt wohl keine bessere Nahrung für unsere Babys, als die Muttermilch (sofern sich die Mutter gut ernährt). Doch was tun, wenn man wieder im Berufsleben einsteigt, sich mit Freunden trifft, etwas Zeit für sich braucht oder den Partner beim Füttern integrieren will? Muttermilch abpumpen – meine Lösung für all diese Situationen. In diesem Beitrag findest du also viele Tipps und Tricks rund um das Thema Abpumpen von Muttermilch als working mom, warum es für mich essentiell ist und welches Equipment du fürs Abpumpen wirklich brauchst.
Gründe für das Abpumpen von Muttermilch
Für manche Frauen ist es befremdlich daran zu denken, eine Brustpumpe zu verwenden, um Muttermilch abzupumpen. Warum nicht den direkten Weg von Brust zu Baby nutzen, denkst du dir? Natürlich ist diese Variante bevorzugt, sowohl für uns Mütter, als auch unsere Babys. Für mich gab es aber einige Gründe, bereits nach Heimkehr aus dem Krankenhaus mit dem gelegentlichen Abpumpen von Muttermilch zu starten.
Papa-Bonding-Zeit
Schon seitdem Valentina und ich zu Hause angekommen sind, übernimmt mein Mann Sean eine große Rolle bei der Betreuung unserer Tochter. Er schaukelt sie in den Schlaf, bespaßt sie, singt für sie, geht mit ihr spazieren, tröstet sie, wechselt ihre Windeln, badet sie, und und und. Ein wesentlicher Bestandteil der Fürsorge ist in meinen Augen auch das Füttern. Durch das Stillen entsteht eine enorme Bindung zwischen Mutter und Kind, die dem Papa oft verwehrt bleibt. Das wichtige „bonding“ während dem Essen wollte ich Sean aber nicht vorenthalten und gab ihm durch abgepumpte Muttermilch die Gelegenheit, Valentina zumindest einmal am Tag zu füttern. Beide genossen es von Anfang an sehr und haben mittlerweile eine Beziehung, wie ich sie nur selten zwischen einem kleinen Baby und dem Papa sehe.
Mama-Zeit für Haushalt & sich selbst
Doch sind wir uns (Mamas) mal ehrlich: Ist es nicht eine wahnsinnige Erleichterung, wenn der Partner 1-2 Mahlzeiten des Babys übernimmt und einem so ein paar Stunden Freiraum verschafft? Für mich waren es ein paar durchgehende Stunden Schlaf, die ich dadurch von Anfang an genießen konnte. Die erste Hälfte der Nacht übernahm Sean mit der abgepumpten Muttermilch und ich schlief tief und fest. Die zweite Hälfte übernahm dann ich mit dem Busen 😉 Mittlerweile wacht Valentina, wenn überhaupt, 1x pro Nacht auf und wird von mir gestillt. Doch die ersten Monate hätte ich mir ohne abgepumpter Muttermilch nicht vorstellen können. Ein paar Stunden Tiefschlaf sind so wichtig, vor allem als stillende Mama, die zudem den Haushalt schmeißen soll.
Apropos Haushalt: Putzen, waschen, kochen, einkaufen – all das sind Dinge, für die eine Mama neben der Versorgung des Babys auch noch Zeit braucht. Babys erzeugen viel Wäsche und später auch einiges an Unordnung. Zudem ist es wichtig, dass Mama und Papa täglich ausreichend und gesund essen, denn darin steckt schließlich die Energie, die wir ja sehr dringend für den Alltag brauchen.
Fakt am Rande: Wusstest du, dass eine stillende Mama 500-700 Kalorien ZUSÄTZLICH pro Tag aufbringen muss? Dazu kommt noch der Extra-Bedarf durch das viele Herumtragen des Babys, den Spaziergängen, usw.!
Doch zurück zu den Gründen, warum du Milch abpumpen solltest: Damit du für all jene Dinge Zeit findest, die neben dem Baby noch anfallen und auch selbst nicht auf der Strecke bleibst, bietet es sich an, den Papa hin und wieder einzuspannen. Ich finde, das hat meinen Alltag wesentlich flexibler gemacht, sodass ich zu dem bereits Erwähnten auch wieder recht viel arbeiten kann.
Eine „working mom“ ist für mich aber nicht nur eine Mama, die neben Baby ihrer beruflichen Tätigkeit nachgeht. Im Grunde ist fast JEDE Mama eine working mom, da sie, wie gerade beschrieben, meist auch den Haushalt schmeißt, die Kinderarzt-Termine wahrnimmt, Bücher studiert, Beikost kocht, etc.! Das ist alles auch „work“!
Milchbildung durch Abpumpen anregen
Zum Glück habe ich seit Beginn kein Problem mit der Milchmenge. Manche Frauen müssen jedoch die Brust regelmäßig anregen, um mehr Milch zu produzieren. Dies gelingt am einfachsten und schnellsten mit einer Milchpumpe. Das sogenannte „Power-Pumping“ hilft, die Milchbildung in Gang zu bringen und auch aufrecht zu erhalten (falls du das Gefühl hast, deine Milch wird weniger).
Auch für Frühchen muss oft abgepumpt werden, da diese noch zu schwach sind um selber zu saugen oder die Mutter noch nicht ausreichend Milch produziert.
So power-pumpst du:
- 15 Minuten pumpen
- 10 Minuten Pause
- 15 Minuten pumpen
- 10 Minuten Pause
- 15 Minuten pumpen
Wann du Muttermilch abpumpen solltest
Du kennst dein Baby am besten und weißt meist nach kurzer Zeit schon, wann es in etwa Hunger bekommt. Achte darauf, dass du nicht genau kurz davor Milch abpumpst, falls du diese nicht verfüttern, sondern für später oder einen anderen Tag aufbewahren willst. Warte etwa eine Stunde ab, nachdem du gestillt hast und pumpe dann ab. Wenn dein Baby nur an einer Brustseite trinkt, kannst du direkt danach die andere Seite abpumpen.
Für mich hat sich die Milchpumpe vor allem dann als besonders nützlich herausgestellt, als Valentina plötzlich sehr lange in der Nacht zu schlafen begann, ohne für eine Mahlzeit aufzuwachen. Vor allem in den ersten Tagen und Wochen wacht man als Mama dann mitten in der Nacht mit prall gefüllten Brüsten auf, die gefühlt jede Sekunde explodieren könnten. In dieser Situation abpumpen zu können, ist eine riesen Erleichterung und schafft zudem Vorrat für Tage, an denen man z.B. beruflich oder privat unterwegs ist und der Partner, die Oma oder die Geschwister das Baby füttern.
TIPP: Deine Milch in den ersten 2 Wochen nach der Geburt ist merklich anders, als jene danach. Lege hier also besser noch keinen Vorrat für später an.
Abgepumpte Muttermilch richtig aufbewahren
Benutze für die Lagerung von Muttermilch im Kühlschrank unbedingt sterile Aufbewahrungsbecher die fest verschließbar sind. Zum Einfrieren empfehle ich dir bereits sterilisierte Muttermilchbeutel, die sich leicht befüllen und auch platzsparend verstauen lassen.
Frisch abgepumpte Muttermilch kannst du 6-8 Stunden bei Raumtemperatur, 3 Tage im Kühlschrank (nicht in der Kühlschranktür) sowie 6 Monate im Tiefkühlschrank lagern. Aufgetaute, nicht erwärmte Milch kannst du im Kühlschrank für 24 Stunden im ungeöffneten Behälter und 12 Stunden im geöffneten Behälter lagern. Bei Raumtemperatur nur 3 Stunden, bevor du sie verwenden musst.
Lasse gefrorene Muttermilch am besten im Muttermilchbeutel im Kühlschrank über Nacht auftauen. Wenn es schnell gehen muss, kannst du sie auch im Wasserbad (bitte NIE in der Mikrowelle) oder Flaschenwärmer erwärmen.
Die richtige Milchpumpe finden
Muttermilch abpumpen ohne Milchpumpe ist leider nur schwer möglich 😉 Als essentielles Tool benötigst du also eine Milchpumpe, die deinen Bedürfnissen gerecht wird. Ich entschied mich für die 2in1 Doppel-Milchpumpe von MAM. Damit kannst du sowohl elektrisch als auch manuell, an einer oder beiden Brüsten zugleich, Milch abpumpen. Besonders toll fand ich auch, dass du nicht von der Stromversorgung abhängig bist, sondern mit dem wiederaufladbaren Akku immer und überall abpumpen kannst.
Die Milchpumpe von MAM ist in meinen Augen auch sehr effektiv. In nur 5 Minuten sind beide Seiten zugleich leer gepumpt. Das geht deutlich schneller als mit Pumpe Valentina 😉
Welche Babyflasche du verwenden solltest
Natürlich muss die abgepumpte Muttermilch auch früher oder später beim Baby im Mund bzw. Magen landen. Dazu benötigst du eine Babyflasche. Ich empfehle dir unbedingt darauf zu achten, dass es sich dabei um eine Anti Colic Babyflasche handelt. Jene von MAM (die ich habe) enthalten ein Bodenventil das laut einer Studie dafür sorgt, dass 80% der Babys weniger Koliken und Aufstoßen haben.
Auch der Sauger dieser Flaschen ist mit einer speziellen SkinSoft-Silikonoberfläche ausgestattet, damit dein Baby ein vertrautes Gefühl hat (es kommt der Brustwarze sehr nahe). Nicht jede Flasche wird von jedem Baby angenommen. Hier ist also wichtig, dass du nicht aufgibst, falls der erste Versuch nicht klappen sollte. Generell lernen Babys manchmal erst nach ein paar Versuchen, wie das Trinken aus einer Flasche funktioniert. Es ist nämlich ein anderer Mechanismus im Mund als beim Trinken von der Brust.
Reinigung von Milchpumpe und Babyflasche
Es gibt keinen hygienischeren und sterileren Weg der Milch, als direkt von der Brust in Babys Mund, das ist klar. Jeglicher Zwischenschritt ist potentieller Keimfänger. Deshalb ist es besonders bei der Versorgung von Neugeborenen sehr wichtig, dass du sowohl deine Milchpumpe als auch die Babyflaschen immer gründlich reinigst und danach sterilisierst. Und ja, das ist in meinen Augen auch der einzige Nachteil am Abpumpen von Muttermilch. Mit einem guten Sterilisator ist zumindest der zweite Schritt super einfach und schnell erledigt. Bitte vergiss aber nie alle Teile der Brustpumpe und Babyflasche, gesondert mit (am besten natürlichem) Spülmittel zu reinigen und danach mit reinem Wasser abzuwaschen, bevor du sie in den Sterilisator gibst.
Mein elektrischer Sterilisator von MAM hat auch einen integrierten Flaschenwärmer.
Mein Fazit zum Abpumpen von Muttermilch
Wie du wohl während dem Lesen schon bemerkt hast, bin ich ein großer Fan von der Möglichkeit Muttermilch abzupumpen. Mittlerweile ist Valentina 5 Monate alt und hat mit Beikost begonnen. Sie trinkt aber nach wie vor sehr oft und viel Muttermilch. Ich habe auch nicht vor, so bald abzustillen. Dafür finde ich die Vorteile von Muttermilch für Baby und Mama zu überzeugend! Da ich seit der Heimkehr aus dem Krankenhaus aber bereits wieder arbeite (zum Glück bin ich komplett flexibel und mache momentan auch alles im Homeoffice – Kochworkshops und Vorträge sind Corona-bedingt ja sowieso nicht erlaubt) bin ich froh, meine Milchpumpe zu haben. Diese hilft uns als Familie seit Beginn in den bereits beschriebenen Bereichen. Natürlich verstehe ich aber auch, wenn das Abpumpen für dich nichts ist oder auch einfach nicht (so gut und einfach) funktioniert. Finde einfach für euch heraus, was für euch als Familie am besten ist und euch gut tut. Vergiss nur nicht, dass DU und DEINE Bedürfnisse nicht auf der Strecke bleiben dürfen.
Mir ist bewusst, dass das Abpumpen nicht bei jeder Frau klappt und auch nicht jedes Baby die Flasche annimmt. Im Grunde gibt es im Bezug auf Babys nur eine Wahrheit:
Finde den richtigen Weg für euch als Familie und höre auf keinen anderen!
Liebe Mamas, ich hoffe, dieser Beitrag über das Abpumpen von Muttermilch in Kooperation mit MAM Österreich hat euch gefallen. Wie steht ihr zum Thema Abpumpen? Habt ihr Tipps oder Tricks? Ich freue mich auf eure Kommentare unter diesem Blog Beitrag.