Schon seit gut 150 Jahren gibt es die Volksweisheit: „An apple a day, keeps the doctor away“. Doch was ist eigentlich dran an dieser Behauptung? Sind Äpfel wirklich so gesund? Im folgenden Beitrag möchte ich diese, definitiv unterbewertete, Obstsorten näher beleuchte. Ebenso verrate ich dir das Rezept für einen gesunden, glutenfreien, low carb Apfelstrudel.

Inhaltsverzeichnis

Low carb Apfelstrudel + Superfood Apfel im Überblick

Low carb Apfelstrudel mit Superfood Power

Schon mal vorab: Ein Apfel am Tag, hält dich nicht garantiert gesund. Das wäre zu schön um wahr zu sein. Dennoch ist an dieser alten Weisheit schon etwas Wahres dran. Denn ein regional geernteter Apfel, bestenfalls aus biologischem Anbau, steckt tatsächlich voller Vitamine und Mineralstoffe, über 30 verschiedenen um genau zu sein. So macht der Apfel diesen low carb Apfelstrudel wirklich zu einer Superfood Bombe 🙂

Genau diese vielen Mikronährstoffe wie Vitamin C, B-Vitamine, Kalium, Kalzium, Magnesium oder Folsäure halten uns und unseren Körper nämlich gesund. Sie unterstützen unser Immunsystem, unser Gehirn, unsere Organe, unsere Sehkraft, unsere Verdauung und noch vieles mehr.

Apfel immer mit Schale

Äpfel enthalten zudem Pektin, was eine Art Pflanzenfaser ist und besonders gut für unsere Verdauung und unseren Cholesterinspiegel ist. Beachte unbedingt, dass rund ¾ der gesamten Nährstoffe in der Schale des Apfels stecken. Deshalb den Apfel auf keinen Fall schälen, sondern gründlich waschen und dann ALLES (wirklich alles, also mit „Putz und Stingl“) davon essen.

In meinem 1. KochbuchGesunde Wohlfühlküche  – Kochen mit der Kraft der Kräuter und Gewürze“ findest du in der Einleitung übrigens ausführlich erklärt, welche sekundären Pflanzenstoffe (wie zb. ätherische Öle) es überhaupt gibt und was sie bewirken. Ebenso stelle ich bei jedem der 50 low carb Rezepte ein besonderes Wildkraut oder Gewürz vor.

ACHTUNG: Fruchtzucker in Obst

So gesund Äpfel und anders Obst auch sind, man darf dabei aber keinesfalls vergessen, dass die Süße dieser Lebensmittel natürlich von Zucker kommt. Fruchtzucker, um genau zu sein. Dieser Fruchtzucker ist zwar von Fasern und Ballaststoffen (wie das Pektin) umgeben und wird daher nicht ganz so schnell ins Blut abgegeben. Dennoch ist auf ein gutes Maß (etwas 2 Portionen Obst am Tag, zu den Mahlzeiten, nicht als Snack) zu achten. Noch „schlimmer“ ist es bei allen Fruchtsäften und Smoothies. Diese Produkte lassen den Blutzucker enorm schnell, enorm hoch steigen, und danach auch wieder enorm tief fallen. Mittlerweile weiß aber denke ich jeder, dass Säfte (dazu zählt leider auch ein naturtrüber Apfelsaft), Smoothies und Co. ungesund sind und nur selten, als „Zuckerl“, getrunken werden sollten.

Zudem musst du wissen, dass es vor allem der Fruchtzucker ist, der unserer Gesundheit schadet, unsere Leber verfetten kann und auch den Darm belastet. Leider verwendet die Lebensmittelindustrie sehr gerne künstlich gewonnenen Fruchtzucker um Fertiggerichte, Speisen für Kinder, Süßigkeiten, Soßen, etc. zu süßen (günstiger & süßer als Rohrzucker). Wird dauerhaft zu viel Fruchtzucker konsumiert wird er als Fett eingelagert. Dadurch können Übergewicht, Diabetes Typ 2, Gicht und andere Stoffwechsel Erkrankungen entstehen.

BEACHTE: Haushaltszucker besteht zur Hälfte aus Glukose und zur anderen Hälfte aus Fruchtzucker.

Doch diese Thematik wäre zu umfangreich und kompliziert für diesen Beitrag. Im Beitrag „Zucker und seine gesunden Alternativen“ findest du weitere Informationen zu Zucker. In meinen Vorträgen und Kochworkshops erkläre ich aber (unter anderem) im Detail, welche Zuckerarten es gibt und welchen Einfluss sie auf unseren Körper haben.

Tiroler Äpfel

Ein wichtiger Faktor, der den Mikronährstoffgehalt von Obst und Gemüse merklich beeinflusst ist die Herkunft dessen. Wo und wie wird das Lebensmittel angebaut, wie wird es behandelt, wie ist das Wetter / Klima und wie wird es geerntet und gelagert. Je mehr du von diesen Fragen beantworten kannst, desto besser. Denn so kannst du jene Lebensmittel für dich auswählen, die deinen Kriterien entsprechen.

Beachte dabei, dass regionale Produkte, in diesem Fall Äpfel, immer zu bevorzugen sind. Nicht nur, da man dadurch die heimischen Bauern unterstützt, sondern auch weil man einen kurzen Transportweg garantieren kann. Verwende für den folgenden low carb Apfelstrudel also auf jeden Fall heimische Äpfel.

Überangebot an Äpfel drückt den Preis

Im letzten Jahr fiel die Apfelernte so großzügig aus, dass viele Lager in Österreich immer noch überfüllt sind. Aufgrund des Überangebots wurden die Preise immer weiter nach unten gedrückt und viele Bauern mussten ihre guten Speiseäpfel zu Dumpingpreisen an die Saftindustrie verkaufen. Einige Apfelbauern fürchten deshalb sogar um ihre Existenz.

Als ich einen Artikel darüber gelesen habe, wollte ich sofort einen Beitrag dazu schreiben und meine Leser auffordern, mehr Äpfel zu kaufen. In diesem Beitrag möchte ich dich also nicht nur daran erinnern, wie gesund Äpfel sind, sondern auch, dass man mit dem Kauf von regionalen Äpfeln die heimischen Bauern unterstützen kann. Zudem bin ich davon überzeugt, dass Äpfel in so vielen süßen aber auch pikanten Gerichten unglaublich lecker schmecken und diese aufwerten. Eine bekannte Möglichkeit, Äpfel zu verwerten, ist der Apfelstrudel.

Apfel Sorten in Tirol

Es gibt eine große Auswahl an Apfelsorten in Tirol, weshalb man auch eine tolle Abwechslung vorfindet. Die einen sind süß, die andere säuerlich und wieder andere süß-säuerlich. Ob Gala, Elstar, Boskoop, Arlet, Jonagold, Topaz, Golden Delicious, Braeburn oder Pinova. Probiere dich am besten durch alle Sorten und finde die passende für dich und deine Gerichte.

Für meine low carb Apfelstrudel verwende ich eine säuerliche Sorte wie Boskoop, Elstar oder Jonagold.

Äpfel richtig lagern

Die richtige Lagerung von Lebensmitteln habe ich bereits in einem ausführlichen Blog Beitrag (Lebensmittel richtig lagern | 10 no-waste Tipps) zusammen gefasst. Auch bei Äpfeln beeinflusst die richtige Lagerung Geschmack, Frische und Haltbarkeit beachtlich.

Äpfel sondern das Pflanzenhormon Ethylen aus, was anderes Obst oder Kartoffeln in der Nähe schneller reifen und daher auch faulen lässt. Lagere Äpfel also immer alleine. Zudem sollten Äpfel immer kühl und dunkel gelagert werden. Am besten in einer kalten Speisekammer oder im Keller. Auch in einem nicht zu kalten Kühlschrank, separat von anderem Obst und Gemüse, kannst du Äpfel lagern. Bevor Apfel zu faulen beginnen, solltest du sie einfach verwerten. Eine Möglichkeit dafür ist mein low carb Apfelstrudel.

Gesunde Rezepte mit Äpfeln

Ich verwende Äpfel eigentlich regelmäßig in unterschiedlichsten Gerichten. Mein Klassiker ist zum Beispiel der Ronen-Apfel Salat mit Kren-Senf Dressing. Ich schneide gerne auch Apfelscheiben in einen Salat, brate ihn mit Gemüse an oder verwende ihn für Nachspeisen. Für herzhafte Gerichte empfehle ich eine süßere Sorte wie die Golden Delicious Äpfel.

Der Klassiker in Tirol ist natürlich der Apfelstrudel. Der Apfelstrudel ist auch eines meiner liebsten Tiroler Süßspeisen, am besten schmeckt er mir mit Vanillesauce oder Vanilleeis 🙂 Natürlich konnte ich mir es deshalb nicht nehmen lassen, einen glutenfreien low carb Apfelstrudel für euch zu entwickeln. Damit muss man auf den Genuss nicht verzichten, erspart sich aber das schlechte Gewissen und die Fettpölsterchen.

Low carb Apfelstrudel + Superfood Apfel im Überblick

Low carb Apfelstrudel (glutenfrei, zuckerfrei)

Portionen 1 Strudel zu je 8 Stück
Schon seit gut 150 Jahren gibt es die Volksweisheit: „An apple a day, keeps the doctor away“. Doch was ist eigentlich dran an dieser Behauptung? Sind Äpfel wirklich so gesund? Im folgenden Beitrag möchte ich diese, definitiv unterbewertete, Obstsorte näher beleuchte. Ebenso verrate ich dir das Rezept für einen gesunden, glutenfreien, low carb Apfelstrudel.

Zutaten

Für den low carb Mürbteig:

  • 50 g Walnussmehl (oder Kokosmehl)
  • 50 g Walnüsse (gerieben)
  • ½ Bio Zitrone (Abrieb)
  • 1 TL Flohsamenschalen (gemahlen)
  • 50 g Puder-Kokosblütenzucker
  • 120 g Butter (weich)
  • 1 Ei (L)
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Backpulver

Für die Füllung:

  • 2-3 säuerliche Äpfel
  • 1 EL Butter
  • 40 g Kokosblütenzucker
  • ½ Saft Zitrone
  • 1 Schuss Rum
  • 1 TL Piment
  • 1 TL Nelken
  • 1 TL Zimt
  • 3 EL Walnüsse (gerieben)
  • 1 Handvoll Rosinen

Sonstiges:

  • 2-3 EL Walnüsse (gerieben)
  • 1 Ei (L)

Anleitungen 

  • Starte damit reichlich Kokosblütenzucker in einer Gewürz- oder Kaffeemühle zu einem feinen Puder zu mahlen (leider funktioniert das nicht in einem normalen Zerkleinerer). Ich verwende diesen Aufsatz meines Braun Stabmixers, mit dem man eben Gewürze, Kaffee oder Zucker / Zuckerersatz (Kokosblütenzucker, Erythrit, Birkenzucker, etc.) fein mahlen kann.
  • Schneide nun auch die nicht zu harten Butter in kleine Würfel.
  • Im nächsten Schritt Walnussmehl, Walnüsse, Puder-Kokosblütenzucker, gewürfelte Butter, Flohsamenschalen, Zitronenabrieb, Ei, Salz und Backpulver in eine Schüssel geben. Beginne damit den Teig mit deinen Händen zu vermengen und zu kneten.
  • Der Teig sollte nicht zu trocken aber auch nicht zu feucht / klebrig sein. Ist er zu trocken, einen Schuss warmes Wasser, ist er zu feucht, etwas mehr Walnussmehl dazu geben. Wickle den Teig in etwas Butterpapier und lege ihn für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank.
  • Währenddessen kannst du die Füllung vorbereiten. Dazu die Äpfel waschen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Gib diese dann in eine Schüssel und beträufle sie mit dem Zitronensaft.
  • Zerlasse etwas Butter in einem Topf und gib den Kokosblütenzucker dazu. Unter ständigem Rühren so lange köcheln, bis sich der Zucker aufgelöst hat und zu duften beginnt.
  • Dann die Äpfel dazu geben und kräftig umrühren. Mit einem Schuss Rum ablöschen und für wenige Minuten köcheln lassen. Dann den Topf vom Herd nehmen und alle Gewürze sowie geriebene Walnüsse unterheben. Wer mag, gibt noch Rosinen dazu.
  • Hole den low carb Mürbteig nun aus dem Kühlschrank. Lege einen Bogen Backpapier auf deine Arbeitsfläche und fette dieses ein. Platziere den Teig darauf, drücke in kräftig an, bestreue ihn mit geriebenen Walnüssen und lege einen weiteren Backpapierbogen darauf. Rolle den Teig mit einem Teigroller aus. Der Teig sollte etwa 1,5 – 2cm dick sein.
  • Bestreue den ausgerollten Teig erneut mit ein paar geriebenen Walnüssen und verteile dann das Apfel Gemisch der Länge nach in der Mitte des Teiges. Rolle den Teig vorsichtig mit Hilfe des Backpapiers der Lange nach ein. Achte darauf, dass du die Äpfel dabei nicht vor dich hin schiebst, sondern den Teig darüber stülpst.
  • Verschließe den Teig nun rund herum mit deinen Fingern und achte darauf, dass keine Öffnung frei bleibt. Zum Schluss ein Ei in einer Schüssel aufschlagen und dieses mit einem Pinsel auf der Oberseite des Teiges verteilen.
  • Backe den low carb Apfelstrudel nun für 35-40 Minuten bei 180 °C. Wundere dich nicht, wenn der Teig etwas dunkel wird. Das liegt am dunklen Nussmehl und nicht daran, dass der Teig verbrennt. Sobald der Teig leicht mürbe ist, kannst du den Strudel aus dem Ofen holen.
  • Lasse in ein paar Minuten abkühlen, bevor du ihn anschneidest und am besten noch lauwarm, zb. mit zuckerfreiem Vanilleeis, genießt.
Autor: Lisa
Keyword: Glutenfrei, zuckerfrei, nachspeise, dessert, Obst, Apfelstrudel
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