Selten kommt es vor, dass Sean und ich ein ganzes Wochenende frei haben. Solche Ausnahmefälle nutzen wir dann aber am liebsten für einen Kurzurlaub in Fahrdistanz. Südtirol ist dabei mein liebstes Ziel, da man neben viele sportlichen Möglichkeiten auch eine hervorragende Kulinarik erwarten kann. Südtirol ist bekannt für die regionale Vielfalt an Produkten, weshalb viele Hotels einen Schwerpunkt auf die Verwendung von regionalen Lebensmitteln und Materialien legen. Noch ein Grund mehr für mich, Südtirol für unseren Kurzurlaub zu wählen. Ein Vorzeigebetrieb für die beschriebene Philosophie ist das Naturhotel Rainer im idyllischen Jaufental.
Kurzurlaub in Fahrdistanz
Nach nur einer Auto Fahrstunde von Innsbruck aus, erreichen wir Sterzing in Südtirol. Von dort aus biegen wir ins Jaufental ab und fahren nur ein paar weitere Minuten bis zum Naturhotel Rainer in Mittental. Eingebettet im engen Tal vermittelt es bereits von außen eine heimelige und entspannte Authmosphäre. Von Mittental aus starten zahlreiche Wander- und Bikerouten, welche für jede Leistungsstufe als auch für Familien mit kleinen Kindern geeignet sind. Wir durften über das Hotel sowohl am Freitag als auch Samstag ein E-Bike ausleihen (18€ pro Tag) und damit die Umgebung erkunden.
Kurzurlaub mit E-Bike in Südtirol
Am Freitag (Anreisetag) bikten wir über die Bergeralm zur hoteleigenen Hütte, ca. 45 Minuten lang eine Forstweg bergauf. Dort empfing uns bereits der Seniorchef und lud uns zu einem späteren Mittagessen vom Grill ein. Die Alm befindet sich auf einem Hochplateau und der dort verlaufende Bach lädt zum Kneipen ein. Am Rückweg fuhren wir bei einem spektakulären Wasserfall vorbei, bevor wir zurück ins Hotel gelangen um dort auf der Sonnenwiese zu entspannen. Outdoor Pool oder Schwimmteich gibt es leider nicht.
Mountainbike Route zum Ratschinger Almweg
Die kurze Tour am Anreisetag nutzen wir zum Aufwärmen für die längere Tour am Samstag, wo wir zum und entlang des Ratschinger Almenwegs radelten. Bis wir die erste Alm (Kalcheralm) erreichten, ging es für knapp 1,5 Stunden recht steil bergauf. Zuerst ging es entlang einer kaum befahrenen Landstraße, danach entlang eines gut präparierten Forstweges. Wir waren hier beide froh über unseren Motor am Mountainbike, ansonsten hätte sich dieser Weg in der prallen Sonne bestimmt sehr gezogen. Wer sich den anstrengenden Weg zum Ratschinger Almenweg ersparen will, kann auch mit dem Auto über die Jaufenstraße zu einem großen Parkplatz vor der Kalcheralm fahren und von dort aus gehen oder radeln.
Biken oder wandern entlang des Ratschinger Almenwegs
Von der Kalcheralm ging es relativ flach entlang des Ratschinger Almenwegs zur nächsten von 7 Almen, der Rinneralm. Über die Waserfalleralm erreicht man nach einem weiteren Anstieg die Saxnerhütte. Hier endet der breite Forstweg und geht in einen schmalen Wanderweg über, den wir mit dem Mountainbike nicht befahren wollten. Über diesen Wanderweg gelangt man zur äußeren und inneren Wumblsalm.
Der Ratschinger Almenweg endet bei der indyllischen Klammalm auf 1925 Meter Meereshöhe, von der man auf dem Weg Nr. 12 hinunter nach Flading wandern kann (oder einfach wieder retour). Dieser Almenweg ist zu Fuß für jede Leistungsstufe in einem Tag gut zu bewältigen. Es gibt auch die Möglichkeit die Auf- & Talfahrt mit der Ratschings-Jaufen Gondel zu erleichtern.
Mittagessen am Ratschinger Almenweg
Nachdem wir die letzte Hütte erreicht hatten radelten wir zurück zum Bergrestaurant Rinneralm. Dort gönnte sich Sean den Tiroler Klassiker Wiener Schnitzel mit Preiselbeeren & Pommes (15€). Ich entschied mich für einen Italienischen Klassiker, gegrilltem Gemüse mit reichlich Olivenöl und Balsamico Essig (eigtlich eine Beilage, deshalb nur 8€). Als Nachspeise durfte natürlich ein Tiroler Kaiserschmarrn mit Preiselbeeren (10€) nicht fehlen. Das Essen war gut und der Service ausgesprochen freundlich und zuvorkommend, das Preis-Leistungsverhältnis stimmte also auf jeden Fall.
Genuss im Naturhotel Rainer
Abendessen
Nach all dem Sport waren wir froh in das ruhige und heimelige Naturhotel Rainer zurückkehren zu können. Dort wurden wir an beiden Abenden mit einem köstlichen Natur-Menü mit regionalen Produkten aus dem Jaufental oder vom eigenen Hof verwöhnt. Gekocht wird vom Hotel- & Küchenchef Hannes Rainer und seinem Team. Vom g´schmackigen Kalbsbackerln, unglaublich zarten Ochsenrippen, saftigem Saibling bis hin zu einem großartigen Desserbuffet á la Hannes Rainer, ließ das Abendessen keine Wünsche offen. Schön fand ich, dass sehr flexibel auf meinen Wunsch alles glutenfrei zu erhalten, eingegangen wurde. Einzig die Preise für die Getränke waren in unseren Augen etwas überteuert (4€ für 1 Liter Quellwasser, 5€ für 0,5 Liter Bier).
Frühstück
Auch das kleine aber feine Frühstücksbuffet im Naturhotel Rainer war gefüllt mit regionalen Schmackerln. Ich bestellte mir immer zwei Spiegeleier mit Schinken und gegrilltem Gemüse und genoss dieses in vollen Zügen. Die Möglichkeit Getreide selbst frisch zu mahlen, finde ich ebenfalls bemerkenswert. Ich schrotete mir also etwas Buchweizen für mein Joghurt.
Entspannung im Naturhotel Rainer
Im gesamten Hotel wurde mit Naturmaterialen wie Zirbenholz und Stein gearbeitet. Unser großes Zimmer mit schöner Aussicht gab uns daher sofort ein Gefühl von Gemütlichkeit. Unser Bett war überaus bequem, wodurch wir beide trotz hohen Temperaturen im Zimmer, sehr gut schliefen.
Auch an der Dekoration merkte man, dass hier mit Liebe gearbeitet wird. Dieser Familienbetrieb sprüht vor Gastfreundschaft und man merkt, dass der Gast hier König ist.
Digital Detox im Naturhotel Rainer
Für mich vollkommen ungewohnt war, dass es kein WLAN und auch keinen Internet Empfang in den Zimmern und in den meisten Bereichen des Hotels gab. Das Internet konnte man nur in der Lobby und auf der Terrasse des Speisesaals nutzen. Ich gehe stark davon aus, dass sich Familie Rainer etwas dabei gedacht hat 😉 Das Naturhotel Rainer im Jaufental in Sütdtirol steht für Natürlichkeit, Nachhaltigkeit und wohl auch Entschleunigung. Für jemanden wir mich wohl die perfekte Adresse für einen Kurzurlaub in Südtirol!
Muss man immer online sein können?
Am Anfang war es nervig, denn immerhin sollte ich meine Follower über meine Instagram Storys an unserem Kurzurlaub teilhaben lassen und konnte das nicht wie gewohnt, immer und überall tun. Als wir aber am Freitag die erste Hütte erreichten und dort gar kein Signal hatten, lies ich mich gezwungenermaßen voll und ganz darauf ein und begann es nach und nach zu genießen. Ich schoss wie üblich viele Bilder und machte Videos, stellte diese dann einfach vor dem Abendessen oder nach dem Frühstück online. Das brachte mich zum Nachdenken…muss ich wirklich immer alles sofort hochladen oder kann ich auch manchmal einfach offline gehen?
Mit dieser Frage beende ich diesen Beitrag über unseren sportlichen und kulinarischen Kurzurlaub in Südtirol. Ich bedanke mich bei Familie Rainer für diesen gelungenen Aufenthalt und den Vitalpina Hotels für die Einladung.
1 Kommentar
Dies ist der perfekte Ort zum Entspannen! Man kann gut essen und es gibt einen Ort mit toller Aussicht, an dem man einen schönen Spaziergang machen kann.