Gemüse, Obst und auch fertige Gerichte haltbar zu machen, ist eine alte Tradition mit sehr viel Sinn. Mit wenigen Handgriffen und ohne spezielle Zutaten kann man Lebensmittel und Speisen konservieren um sie dann ungekühlt über Monate oder sogar Jahre zu lagern. Neben dem Fermentieren, kann man Lebensmittel auch in unterschiedliche Flüssigkeiten einlegen oder fertige Gerichte in Gläsern einwecken. Welche Methoden es gibt, um Lebensmittel haltbar zu machen und wie du diese ganz einfach zu Hause umsetzen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
- Lebensmittel haltbar machen wie früher
- 1) Lebensmittel zuckern
- 2) Lebensmittel pökeln
- 3) Lebensmittel trocknen
- 4) Lebensmittel einkochen
- 5) Lebensmittel einlegen
- 6) Lebensmittel säuern
- 7) Rezept für eingelegte Pilze
Lebensmittel haltbar machen wie früher
Erinnere dich doch einmal, wie es deine Mama oder Oma gemacht hat! Das ganze Jahr über werden Produkte im Umfeld (Gemüse, Obst, Beeren, Wildkräuter, etc.) reif geerntet / gepflückt und entweder direkt verkocht oder eben so verarbeitet, dass es für mehrere Monate haltbar bleibt. So kann man auch im Winter eine frische, zuckerfreie Marmelade, ein Kräuterpesto, einen zuckerfreien Holundersirup, Kräutertees oder ein zuckerfreies Kompott genießen. Zudem sind die meisten gekauften Konserven und eingelegten Produkte mit sehr viel Zucker angereichert. Machst du es zu Hause selbst, kannst du statt dem klassischem Haushaltszucker einen gesunden, natürlich Zuckerersatz wie Erythrit, Stevia und / oder Kokosblütenzucker verwenden.
Um Lebensmittel & Speisen haltbar zu machen, gibt es ein paar gängige Methoden, die seid hunderten von Jahren praktiziert werden jedoch immer mehr in Vergessenheit geraten.
1) Lebensmittel zuckern
Auch ohne klassischem Zucker, lassen sich Gemüse und Obst als Marmelade, Chutney, Gelee, Saft oder Sirup haltbar machen. Wir verwenden dafür als low carb Variante einfach Gelier-Erythrit mit etwas Stevia der genauso gut funktioniert wie normaler Gelierzucker. Du kannst auch normalen Erythrit mit Stevia und dazu etwas Apfelpektin verwenden. Pektin ist ein natürliches Hilfsmittel, das die genannte Produkte haltbar macht und in jedem Gelierzucker enthalten ist.
Bei meinem zuckerfreien Holundersirup verwende ich statt Pektin etwas Zitronensäure zum Haltbar machen.
2) Lebensmittel pökeln
Du kennst bestimmt „Geselchtes“ oder? Ein Teil vom Schwein, dass durch pökeln und räuchern haltbar und auch geschmackvoller gemacht wird. Auch Fisch und Wurstwaren werden mit dieser Methode des Salzens konserviert.
3) Lebensmittel trocknen
Alles Getreide muss getrocknet werden, bevor es als Mehl oder ähnlichem verarbeitet wird. So bleibt es auch sehr lange haltbar. Meine Eltern trockenen aber zb. den ganzen Sommer lang die Kräuter aus unserem Garten und haben so das ganze Jahr über Kräutertees, Gewürze oder selbst gemachtes Kräutersalz. Mit einem Dörrautomat machten sie früher (bevor sie sich low carb ernährt haben) auch gerne „Apfelspalten“. Sogar Fleisch und Fisch kann man trocknen – du kennst bestimmt „Beef Jerky“? Dieses lässt sich ganz einfach selbst herstellen.
4) Lebensmittel einkochen
Fülle ein fertiges (recht flüssiges) Gericht, bei dem keine Milchprodukte verwendet wurden (zb. Gulasch, Curry, Kompott, Chili con Carne, Suppen aller Art, Ketchup, etc.) noch ganz heiß in ein steriles Einmachglas. Stelle die Gläser in einen Einkochautomat, in den Backofen oder Dampfgarer und „koche sie darin ein“. Durch die konstante Hitze von ca. 80 °C über mehrere Stunden werden Sporen und Mikroorganismen abgetötet und ein Vakuum im Glas erzeugt, wodurch das Gericht für min. 1 Jahr haltbar bleibt (kühl und dunkel gelagert).
5) Lebensmittel einlegen
Du kaufst bestimmt hin und wieder Käse in Salzlake oder Antipasti in Olivenöl, oder? Genau so, kannst du auch dein Gemüse oder Obst einlegen. In Öl eingelegt bleiben Lebensmittel über mehrere Wochen frisch.
6) Lebensmittel säuern
Säuern ist eines der spannendsten Methoden des Einmachens. Schon die Seefahrer nutzten dieses Verfahren um aus Kraut Sauerkraut (weil sehr vitaminreich) herzustellen. Säuern funktioniert aber auch bei fast jedem anderen Gemüse und Obst, wie zb. Kürbis, Zwiebeln, Knoblauch, Bohnen, Pilzen, Zucchini oder Gurken. Essiggurken, eingelegte Rote Bete, Karottensalat, etc. selbst gemacht, schmecken gleich viel besser und enthalten nicht wie die gekauften Unmengen an Zucker.
7) Rezept für eingelegte Pilze
Eingelegte Pilze mit Zwiebeln, Knoblauch und Gewürzen
ZUTATEN
Für 3 x 1 Liter Gläser
- 1,5 kg frische Pilze (zb. Champignons, Steinpilze, Eierschwammerl, Shiitake, o.ä.)
- 500g Zwiebeln
- 6 Knoblauchzehen
- 4 Curry- oder Lorbeerblätter
- 6 Wacholderbeeren
- 1 TL Kreuzkümmel (oder Kümmel)
- 3 Rosmarinzweige
- 2 EL Pfefferkörner
- 3 Chilis
- 1 L Einmachessig (5% Säure)
- 500 ml Wasser
- 2 EL Salz
- 100 ml Olivenöl
>> Verwende einfach jenes Gemüse und jene Gewürze, die du zu Hause hast und die dir schmecken
ZUBEREITUNG
VORAB: Wasche die verwendeten Gläser am besten im Geschirrspüler, sodass sie vollkommen sauber und steril sind.
- Putze die Pilze wenn nötig und koche sie dann in reichlich Salzwasser auf. Nach 10 Minuten abgießen und abtropfen lassen.
- Währenddessen Einmachessig, Wasser, 1 EL Salz, grob geschnittene Zwiebeln, geschälte Knoblauchzehen und alle Gewürze in einem separaten Topf für 10 Minuten köcheln, dann die Pilze hinzufügen und weitere 5 Minuten köcheln lassen.
- Verteile nun das Gemüse in den Einmachgläsern und schütte den Kräutersud darüber. Achte dabei darauf, dass das Gemüse mindestens 1 cm mit Flüssigkeit überdeckt ist.
- Schließe mit reichlich Olivenöl ab und verschließe dann die Gläser. Lagere diese kühl und dunkel. So bleiben sie ungeöffnet für mehrere Monate (wenn nicht Jahre) haltbar.