Mein Telefon klingelt und eine unbekannte deutsche Nummer wird angezeigt. An der anderen Leitung die Produktionsfirma der Kochprofis – Einsatz am Herd (immer Donnerstag um 20.15 Uhr auf RTL2): „ Die Kochprofis sind gerade in Innsbruck im Einsatz – wir würden dich gerne zum morgigen Finalabend-Dinner einladen, hast du Lust“? Natürlich hab ich Lust, und die Zeit nimmt man sich in diesem Fall natürlich gern. Gemeinsam mit mir, wurden noch andere Blogger eingeladen, um sich ein Bild vom Restaurant zu machen und natürlich auch im Nachhinein über unsere Erfahrung zu berichten.
••• Hier kannst du die Sendung online anschauen. •••
Unverhofft kommt oft!
Schauplatz des Drehs ist die ECO Lounge im Industriegebiet Rossau in Innsbruck (Stadlweg 23). Noch nie gehört? Ging mir genauso. Mir wurde aber versichert, dass ich mich auf ein 6-Gänge Sterne Menü freuen darf, denn am Handwerk des leidenschaftlichen Chefkoches (und Besitzers) Manfred Jabinger, scheiterte es schon von vorn hinein nicht.
Kopf voraus!
Kaum bei der Location angekommen wurde ich ins kalte Wasser geschmissen: Einmal rein in die Küche zu den Kochprofis Andi, Nils und Frank um euch vorzustellen (natürlich vor der Kamera), hieß es vom Aufnahmeleiter. Gesagt, getan – nach dem 3. Anlauf, war es dann auch „passend“ und wir durften uns ein bisschen in der Küche umsehen und Fotos schießen. Wir fühlten uns sofort wohl und wurden vom gesamten Team sehr herzlich aufgenommen. Ich war sehr überrascht, mit welch einer Ruhe und Gelassenheit das gesamte Team agierte und wie gut die Stimmung hinter den Kulissen war.
Während wir unzählige Fotos schossen, wurde vom Küchenteam bereits auf Hochtouren gekocht und vorbereitet, denn die restlichen Gästen saßen bereits hungrig auf der Terrasse der Eco Lounge (welche übrigens sehr einladend ist).
Auf LOS gehts los
Nach einer kurzen Ansprache des Moderators über die „Regeln“ an diesem Abend, durften wir uns schön langsam ins Restaurant an unsere Tische begeben. Meine zwei sympathischen Kollegen Tamara und Vil (vom TVB Innsbruck Blog) nahmen ganz am Ende des Raumes an einem gemütliche Tisch Platz und hatten so einen hervorragend Blick ins Geschehen. Wir studierten natürlich sofort die Speisekarte und genossen während der Wartezeit noch ein paar feine Brötchen mit Kräuter-Schmalz und Butter.
Gang 1: Wachtel- Crepinette / Apfel / Kürbis / Vorgerlsalat
Nach einer kurzen Ansprache vom Chefkoch Manfred und dem Weinspezialisten (es gab natürlich zu jedem Gang einen passenden Wein) wurde uns von äußerst charmanten Kellnerinnen der erste Gang serviert.
Ich muss ja zugeben immer etwas skeptisch gegenüber dieser kleinen feinen Speisen gewesen zu sein. Ich sagte immer: „Da werd ich doch nicht satt“ oder „Was ist denn an einem Hauben-Menü so viel besser – ist es wirklich das Geld wert“?
Ohne jegliche Erwartungen nahm ich einen kleinen Bissen des Wachtel-Crepinettes (was auch immer das sein mag). WOW – jetzt weiß ich, woher die Bezeichnung „Geschmacksexplosion“ kommt. In Kombination mit dem Kürbis- und Apfel-Vanille Püree einfach unglaublich lecker und harmonisch.
Gang 2: Sellerieessenz / Kalbs-Carpaccio / Grünkern
Oh nein, Sellerie, der schmeckt mir ja leider so gar nicht. Nichts desto trotz musste ich natürlich erst mal kosten und oh Wunder: Es schmeckt! Natürlich war auch dieser Gang unglaublich harmonisch und geschmacksintensiv. Das Kalbs-Carpaccio schmolz quasi auf der Zunge und sogar der Grünkern, der ja eher neutral im Geschmack ist, hatte eine feine Sellerie-Note.
Gang 3: Bachforelle / Liebstöckel / Speckkartoffeln
Der nächste Gang trug eindeutig eine Tiroler Handschrift. Der Fisch war natürlich von ausgezeichneter Qualität (darauf kommt es ja hauptsächlich an). Das Liebstöckelpüree war eine neue Erfahrung für mich, auf jeden Fall eine positive. Das absolute Highlight dieses Ganges war jedoch die Speckkartoffel: Die Kartoffel wurde mit einem Speck-Püree gefüllt und nahm dadurch den rauchigen Speckgeschmack perfekt auf. Besonderes der Speck in dieser Konsistenz war sehr speziell und unglaublich lecker.
Pause
Nach drei außergewöhnlichen Gängen war es nun an der Zeit eine kurze Pause einzulegen. Vor allem das Küchenteam, hatte sich dieses mehr als verdient. Meine Kollegen und ich gingen an die frische Luft und trafen dort auf die drei Profiküche. Wir plauderten über unsere Blogs, aber auch über das Schicksal der Familie Jabinger, welche so viel Herzblut in ihr Lokal stecken, durch die besonders schlechte Lage im Industriegebiet aber einfach viel zu wenig Kundschaft bekommen.
Ich durfte auch noch einmal kurz in die Küche, um ein paar Aufnahmen zu machen. Es wurde gerade der 4. Gang angerichtet – eine absolute Augenweide – ich war gespannt, ob er genau so gut schmeckt wie er aussieht…
Gang 4: Schweinebäckchen / Meerrettichkrokant / Berglinsen
Schön langsam kam der Hunger zurück und ich freute mich schon sehr auf den 4. Gang, wenn ich auch eigentlich kein Fan von Linsen bin. Doch wie schon beim 2. Gang gesehen, heißt das wohl gar nichts.
Nur ein kleiner Stupser mit der Gabel und die Schweinebäckchen zerfielen quasi von selbst. Unglaublich (dieses Wort wird in diesem Artikel häufig verwendet, ich weiß) zart und natürlich auch geschmacklich wieder eine Bombe, Der Meerrettichkrokant war wiederum etwas komplett neues für mich und rundete die gesamte Speise perfekt ab. Sogar die Linsen schmeckten mir.
Gang 5: Hirschrücken / Wurzelgemüse / Quinoa
Als Wild-Fan freute ich mich besonders auf den Hirschrücken. Auch dieses Gericht war wieder rundherum abgestimmt und harmonisch, im Vergleich zu allen anderen Gerichten jedoch jenes, das mir am „wenigsten“ geschmeckt hat. So etwas nennt man dann wohl aber: Luxusprobleme!
Gang 6: Birne / Pistazien / Vanille / Schokolade
Das FINALE war eine gegarte Birne im Pistazienmantel in einer Vanille Sauce, gefüllt mit Schokolade. Ein äußerst raffiniertes Dessert, dass ich sicherlich einmal selbst nachkochen werde.
Auf Wiedersehen
Nach einer letzten Ansprache der Profiköche und Geschenkübergabe der Wirtsleute war es für uns Blogger dann auch an der Zeit, aufzubrechen. Vollkommen gesättigt und glücklich über diesen unvergesslichen Abend war ich froh ein paar Meter radeln zu müssen (ich war wirklich VOLL, wer hätte das gedacht).
Fazit
Unbedingt zu erwähnen ist neben dem hervorragenden Essen auch der äußerst zuvorkommende und authentische Service rund um die Chefin der Eco Lounge. Das Ambiente ist sehr gemütlich, elegant und einladend.
Neben den preisgünstigen Mittagsmenüs empfehle ich die Eco Lounge für exklusives Dinner Erlebnis mit dem Partner, Freunden oder Familie.
Ich bin überzeugt, dass Familie Jabinger, die sich selbst als „etwas eingestaubt“ bezeichnet hatten nun durch den Besuch der Kochprofis wieder mehr Selbstvertrauen und Leidenschaft getankt haben. Ich wünsche ihnen von Herzen, dass es nun auch mit der Kundschaft klappt und viele Innsbrucker zum Essen in ihre Eco Lounge kommen.
Für mich persönlich war es auf jeden Fall eines der Besten Dinner die ich bis jetzt genießen durfte. Obendrein war es natürlich auch eine unvergessliche Erfahrung, die Profiköche so hautnah kennen zu lernen und auch das Geschehen hinter den Kulissen dieser Sendung miterleben zu können. Solche Möglichkeiten zeigen einem, dass es sich lohnt so viele Stunden an Arbeit und Herzblut in seinen Blog zu stecken.