Thunfisch zählt weltweit zu den beliebtesten Speisefischen – auch in meiner Küche ist er regelmäßig vertreten. Kein Wunder: Er ist vielseitig, eiweißreich und geschmacklich ein echter Allrounder – ob roh mariniert, gebraten oder ganz unkompliziert aus der Dose.

Doch genau diese Beliebtheit hat ihn über Jahrzehnte unter Druck gesetzt. Überfischung, illegale Fangmethoden und unregulierte Märkte haben viele Bestände gefährdet. Umso erfreulicher ist es, dass sich in den letzten Jahren vieles zum Positiven entwickelt hat – und genau diese Fortschritte stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Weltthunfischtags.

Thunfisch

Weltthunfischtag: Ein Zeichen für Wandel und Verantwortung

Am 2. Mai feiern wir den Weltthunfischtag – ein Tag, den die Vereinten Nationen 2016 ins Leben gerufen haben, um das Bewusstsein für den Thunfisch als Nahrungsquelle und für die Notwendigkeit nachhaltiger Fischerei zu stärken.

2025 steht der Aktionstag unter dem Motto „Gutes Thun“. Und tatsächlich gibt es viel Gutes zu berichten.

Gute Nachrichten aus dem Meer: Was sich 2025 getan hat

Gesunde Bestände:

  • 90 Prozent der weltweit kommerziell genutzten Thunfischbestände gelten als nicht überfischt
  • Nur noch zwei von 23 Beständen sind betroffen – das ist eine Verbesserung um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

Mehr Nachhaltigkeit im Fang:

  • 53 Prozent aller globalen Thunfischfänge stammen inzwischen aus MSC-zertifizierter Fischerei
  • 2018 lag dieser Anteil noch bei lediglich 22 Prozent
  • In Deutschland stammt mittlerweile sogar rund 80 Prozent der im Handel erhältlichen Thunfischprodukte aus nachhaltiger Fischerei

Vielfalt erhalten:

  • Der Echte Bonito, der als Hauptart in Thunfischdosen verwendet wird, ist in keinem Meer überfischt
  • Nachhaltige Produkte sind inzwischen in allen Preiskategorien verfügbar

Diese Entwicklung ist das Ergebnis internationaler Zusammenarbeit, besserer Regulierung und nicht zuletzt einer steigenden Zahl bewusster Konsumentinnen und Konsumenten.

Thunfisch

Was macht Thunfisch eigentlich so gesund?

Thunfisch punktet mit einem beeindruckenden Nährstoffprofil:

  • 22 bis 29 g Eiweiß pro 100 g Fisch
  • Hochwertige Omega-3-Fettsäuren
  • Vitamine: B3, B12, D
  • Mineralstoffe: Selen, Eisen, Jod

Und das Beste: Diese Nährstoffe bleiben auch in der Konserve weitgehend erhalten. Dosenthunfisch ist also nicht nur praktisch, sondern auch nährstoffreich – vorausgesetzt, man achtet auf die Herkunft.

Thunfisch

Was ist mit Quecksilber?

Das Thema Quecksilber sorgt immer wieder für Unsicherheit. Dabei lohnt sich ein genauer Blick:

  • Methylquecksilber kann sich in Raubfischen anreichern – vor allem in großen, langlebigen Arten wie Blauflossen- oder Großaugenthun
  • Der Echte Bonito, die typische Art in Dosen, zählt zu den kleineren Thunfischarten und wurde in Deutschland in allen getesteten Proben als unbedenklich eingestuft

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gibt als Richtwert eine tolerierbare wöchentliche Aufnahme von 1,3 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht an. Für einen Erwachsenen mit 70 Kilogramm Körpergewicht wären damit bis zu fünf Dosen pro Woche gesundheitlich unbedenklich – wobei natürlich gilt: Je bewusster und abwechslungsreicher der Konsum, desto besser.

Besondere Vorsicht ist lediglich bei Schwangeren und Kleinkindern geboten.

Thunfisch

Warum das MSC-Siegel entscheidend ist

Das blaue MSC-Siegel steht für Fisch aus nachhaltiger Fischerei. Es garantiert:

  • gesunde Fischbestände
  • umweltschonende Fangmethoden
  • vollständige Rückverfolgbarkeit der Produkte

Indem wir beim Kauf auf das Siegel achten, tragen wir dazu bei, die Ozeane zu schützen, Fischbestände langfristig zu sichern und faire Bedingungen entlang der Lieferkette zu fördern.

MSC

Mein Tipp: Thunfisch als Delikatesse behandeln

Thunfisch ist ein nährstoffreicher Genuss – und sollte auch genau so behandelt werden. Nicht als tägliches Massenprodukt, sondern als hochwertiges Lebensmittel, das wir mit Respekt genießen.

Ein bewusster, nachhaltiger Konsum ist entscheidend, damit Thunfisch auch in Zukunft ein verlässlicher Nährstofflieferant für die Weltbevölkerung bleibt.

Zwei kreative Rezeptideen mit Thunfisch

Asia-Thunfisch-Bowl (low carb & glutenfrei)

Zubereitungszeit 10 Minuten
Servings 2 Portionen

Zutaten

Für die Bowl:

  • 250 g MSC-zertifizierter Thunfisch (aufgetaut)
  • 100 g Edamame (aufgetaut)
  • 1/2 Gurke (spiralisiert oder in feine Streifen geschnitten)
  • 1-2 Kräuterseitlinge (in dünne Scheiben geschnitten und angebraten oder roh)
  • 1 Avocado (in Würfel geschnitten)
  • 80 g Quinoa, gekocht und abgekühlt (oder Blumenkohl-Reis (gebraten))
  • Frische Kräuter (z. B. Koriander, Thai-Basilikum, Schnittlauch)
  • Schwarzer Sesam und rote Chiliflocken ( zum Garnieren)

Für die Marinade:

  • 2 EL Sojasauce
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Limetten- oder Zitronensaft
  • 1 TL Yaconsirup
  • 1 TL frisch geriebener Ingwer
  • 1 TL frisch geriebener Kurkuma (alternativ: ½ TL gemahlener Kurkuma)
  • 2 Knoblauchzehen (gepresst)

Anleitungen 

  • Die Zutaten für die Marinade in einer Schüssel gründlich vermengen.
  • Die Thunfischwürfel in der Marinade mindestens 20 Minuten ziehen lassen – idealerweise über Nacht.
  • Die Bowl-Zutaten vorbereiten: Quinoa kochen und abkühlen lassen, Edamame auftauen, Gemüse schneiden. Kräuterseitlinge optional kurz in Olivenöl anbraten oder im Airfryer garen.
  • Den Thunfisch ganz kurz auf beiden Seiten scharf anbraten und anschließend in Streifen schneiden.
  • Alle Zutaten in einer Schüssel anrichten – optisch ansprechend in Segmenten.
  • Den angebratenen Thunfisch mit dem Bratenrückstand darübergeben.
  • Nach Belieben mit zusätzlicher Marinade oder Dressing beträufeln und mit Sesam, Chiliflocken und frischen Kräutern garnieren.
  • Tipp: Die Bowl eignet sich ideal zum Vorbereiten – einfach alle Komponenten kühl lagern und bei Bedarf frisch zusammenstellen.

Low Carb Wrap mit Avocado-Thunfisch-Creme & Rucola (glutenfrei)

Zubereitungszeit 15 Minuten
Servings 2 Portionen

Zutaten

Für den Wrap-Teig:

  • 2 Eier
  • 150 g Magertopfen oder Skyr
  • ½ TL Flohsamenschalen
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Hefeflocken (optional)
  • Etwas Kurkuma

Für die Füllung:

  • ½ Avocado
  • 80 g MSC-zertifizierter Thunfisch in extra nativem Olivenöl
  • 1 EL gehackte frische Kräuter (z. B. Schnittlauch, Petersilie, Koriander)
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 2 Knoblauchzehen (gepresst)
  • 1 Schuss Soja Sauce
  • etwas Chili (optional)
  • Salz nach Geschmack
  • 1 TL Zitronen- oder Limettensaft
  • 1 Handvoll Rucola

Anleitungen 

  • Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Die Zutaten für den Wrap-Teig in einer Schüssel gut verrühren oder mixen, bis eine glatte Masse entsteht.
  • Die Masse auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und mit einem Spatel etwa 1 cm dick verstreichen.
  • Im Ofen ca. 20–25 Minuten backen, bis der Wrap fest und leicht gebräunt ist.
  • Währenddessen die Füllung zubereiten: Avocado mit einer Gabel zerdrücken, Thunfisch samt Olivenöl unterrühren, Kräuter, Soja Sauce, Kreuzkümmel, Zitronensaft, Chili und Salz hinzufügen und gut vermengen.
  • Den fertig gebackenen Wrap direkt nach dem Herausnehmen mit der Thunfischcreme bestreichen, mit Rucola belegen, einrollen und servieren.
  • Tipp: Der Wrap lässt sich auch gut vorbereiten und für unterwegs mitnehmen.

Fazit

Thunfisch ist ein wertvolles Lebensmittel – vorausgesetzt, wir gehen verantwortungsvoll mit ihm um.
Indem wir beim Kauf auf das MSC-Siegel achten, tragen wir dazu bei, gesunde Ozeane zu erhalten, faire Fischerei zu unterstützen und unseren Speiseplan mit gutem Gewissen zu gestalten.

Gutes Thun beginnt beim Einkauf. Und bewusster Genuss macht den Unterschied – heute und in Zukunft.

Ein Blog Beitrag zum Weltthunfischtag 2025 in Zusammenarbeit mit dem MSC

 

 

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